"PALM 1874" nennt sich unsere Vereinigung, die 1874 in München von einer kleinen Gruppe junger Gehilfen im Buch- und Musikalienhandel gegründet wurde. Benannt hat sie sich nach dem Buchhändler aus Nürnberg Johann Philipp Palm (1766 - 1806), ein. Der wurde auf Napoleons Befehl zum Tode verurteilt und in Braunau hingerichtet. Sein Vergehen war die Verbreitung eines Pamphlets: "Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung". Es war gegen Napoleon und die brutale Besatzung Bayerns durch seine Truppen gerichtet.
Der Verfasser blieb anonym. Palm hatte sich bis zu letzt standhaft geweigert, dessen Namen preiszugeben. Dieses ehrenhafte Verhalten hat Palm zu einer Leitfigur des Buchhandels in Deutschland werden lassen.

    Das Spektrum der vertetenen Berufe in unserem Verein erweiterte sich im Laufe der Jahre auch auf jene Berufe, die im weitesten Sinne mit Büchern zu tun hatten. Später konnten Vertreter aller Berufe Mitglied werden, nur: sie mussten männlich sein. Da war die Satzung unerbittlich!
     Nach über 100-jähriger Blütezeit erging es dem PALM1874 so, wie vielen Traditionsvereinen heute: Es gibt seit vielen Jahren kaum mehr Nachwuchs. Und so gewinnt das Foto vom 25. Stiftungsfest von 1899 heute eine etwas bedrückende Aktualität in Sachen Mitglieder Zahl, Altersstruktur und, ja auch Verchleiß.
    Aber anders aber als es das Foto suggeriert, ist der PALM heute ein äußerst fröhlicher Freundeskreis, der gelassen seinem 150. Stiftungsfest entgegensieht. — Es bleibt wohl nicht umhin, dass er dann, im Jahre 2024, aus Altersgründen formal aufgelöst werden muss.
Die Freundschaft aber, wird jeden von uns bis zum Tod begleiten.